Abschlusserklärung des 3. mexikoweiten Treffens der Frauen des Congreso Nacional Indígena (CNI) Besetztes INPI-Gebäude, Mexiko-Stadt
Aus dem besetzten INPI-Gebäude (2), der TOMA DEL INPI – Raum des Widerstands und der Rebellion, wo die Verräter der indigenen Pueblos so tun wollten, als ob sie uns zuhören und uns unterstützen wollen – schließen wir uns dem Kampf unserer Compañeras Otomí an. Sie sind es müde, an die Türen der wechselnden Regierungen zu klopfen, im besonderen an die Türen der aktuellen betrügerischen und lügnerischen Regierung; sie sind es satt, so viel Diskriminierung und Repression zu erleiden: Wir erklären uns in contra dem Krieg gegen unsere Brüder und Schwestern des EZLN, in contra den Morden an Verteidiger_innen unserer Madre Tierra, unserer Mutter Erde, so wie es der Mord an unserem Bruder Samir (3) war. Wir erklären uns in contra der Mega-Projekte und der weiteren »Züge des Todes« (4). Anstatt Krankenhäuser, Schulen, Märkte, Wohnräume zu bauen, die wir als Pueblos so sehr brauchen, werden kommerzielle und touristische Plätze geschaffen – wie in Santiago Mexquititlán, im Bundesstaat Querétaro, dem Geburtsort unser Compañeras Otomí, die aktuell im besetzten INPI-Gebäude leben. Wir teilen mit: In allen Regionen unseres Landes ist die Situation weiterhin sehr schwierig, bis dahin dass es jedes Mal schlimmer, schwieriger wird, unsere Gebiete, unsere Gewässer und Wälder, unser Leben und das der gesamten Menschheit und des Planeten zu verteidigen. All unsere Rechte, die unsere Großeltern mit Zapata (5) erlangten, werden gegenwärtig von den Mächtigen, den Befehlsgebern dieses patriarchalen kapitalistischen Systems, mit Füßen getreten und zerstört; wir Frauen leben unter jedesmal noch schlimmeren Lebensbedingungen. Und wir sehen auf internationaler Ebene: Wir Pueblos der Welt leben die gleichen Situationen verstärkter Beraubung, größerer Zerstörung, Ausbeutung und Repression – dermaßen dass mit dem Verrücktsein der Mächtigen nach Mega-Projekten – in ihrer Gier nach Reichtum und Macht – die Existenz der gesamten Menschheit auf diesem Planeten in Gefahr gebracht wird. Angesichts dieses weltweiten Auslöschungskriegs gegen uns Pueblos sehen wir – gemeinsam mit unseren Compañeras und Compañeros Zapatistas – die Wichtigkeit uns mit allen Pueblos der Welt – von unten und im Kampf – zu verbinden, und im besonderen mit den Frauen. Um zu lernen und um über die Besitzer der Unternehmen zu sprechen, die kommen, um uns zu zerstören und oftmals aus anderen Ländern sind. Um miteinander zu teilen, was uns zu Gleichen macht und um unsere Kämpfe zu stärken, um neue Wege zu eröffnen, mehr Saatkörner auszusäen für ein würdiges Leben der Pueblos und uns Frauen. Wir freuen uns über den Gruß der Compañeras aus Kurdistan, der uns mit Zuversicht erfüllt, indem er uns zeigt, dass wir Frauen Alternativen finden – von der zapatistischen Autonomie bis hin zur Autonomie von Rojava – um gemeinsam der patriarchalen Gewalt inmitten des Krieges zu entgehen. Es ist wichtig, nicht nur das miteinander zu teilen, was uns unterdrückt, sondern auch unsere gemeinsamen Träume und die antipatriarchalen Alternativen, die wir aufbauen werden. Wir müssen vor allem neue Strukturen sozialer Beziehungen ohne Machtausübung in Gang setzen, mittels der Erziehung der Mädchen und Jungen und mittels der Heilung von so viel erlittener Gewalt. Die zapatistischen Frauen geben uns das Beispiel, dass wir andere Wege, andere Lebensweisen erschaffen können und unser Schicksal nicht bestimmt ist. Sondern mit unseren eigenen Händen, unseren Kämpfen ermöglichen wir den Aufbau anderer möglicher Welten, indem wir unsere Unterschiede, Glaubensweisen, Farben und Sexualitäten respektieren und von unseren Geographien aus uns verbinden, um dies möglich zu machen. Wir erklären ausdrücklich: Die Verteidigung von Gebiet, von Land kann nicht unsere Verurteilung zum Tode bedeuten! Wir fordern die wahrhaftige Aufklärung des gewaltsamen Verschwindenmachens unserer 43 Studenten von Ayotzinapa! Stopp den Mega-Projekten des Todes! Bis dass die Würde allgemeingültig wird. Drittes mexikoweites Treffen der Frauen – einberufen von
Congreso Nacional Indígena (CNI) – Indigener Regierungsrat (CIG) Anmerkung der_die Übersetzer_in: übersetzt von lisa-colectivo malíntzin. |