Comunicado der EZLN
Worte des SupGaleano


Guten Tag ciudad Gótica … Ja, wenn ihr dann alle eure Fotos gemacht habt, dort auf der Bühne, dann können wir hier mit der Pressekonferenz beginnen.

Nehmt bitte Platz, damit wir gleich beginnen können, und dann könnt ihr gehen. Bitte, Compañeros und Compañeras, macht es euch bequem. Setzt euch!

Guten Tag, ciudad Gótica (das ist ein Gruß für einen Compañero, der so im Twitter ´tuiteaiert´).

Das, was ihr gerade gesehen habt, heißt im Militärjargon Unterhaltungsmanöver, in der Umgangssprache sagt man dazu Zauberei. Und das, was einige Minuten gedauert hat, dafür hat ein anderer 20 Jahre gebraucht, damit es so rüberkommt.

Zu Beginn möchten wir die Anwesenheit der freien, autonomen, alternativen oder wie sie sonst heißen mögen Medien und der Compañeros der nationalen und internationalen Sexta dafür nützen, um Dank zu sagen. Und um Dank zu sagen, werde ich euch die Geschichte eines Todes erzählen.

Am 25. August wird sich zum zehnten Mal der Todestag des aufständischen Infanterie-Leutnants Eleazar jähren. Ab 2004, aber genauer gesagt 2003 wurde er krank, er erkrankte an einer Krankheit, die nur beim Doctor House oder ähnlichen Serien vorkommt, die Krankheit heißt Guillain-Barré, und besteht in einer langsamen Verschlechterung des gesamten Lebenssystems bis man stirbt. Es gibt keine Heilung, der Kranke muss künstlich am Leben erhalten werden, angeschlossen.

Er wurde krank, und sie brachten ihn in ein Krankenhaus in Tuxtla Gutierrez. Dort haben sie ihm diese Krankheit diagnostiziert, und sie sagten, es wäre besser, wieder nach Hause zu gehen, dass er nichts Schlimmes habe, obwohl ich gleich wusste, um welche Krankheit es sich handelte, als sie es mir erzählten, aber die Ärzte wussten, als sie sahen, dass er ein Indigener ist, dass er die Behandlung nicht bezahlen würde können. Es handelt sich um eine Behandlung zum Überleben, Heilung gibt es nicht.

Mta … so lasst die Milizen doch in den Schatten gehen, sonst werden sie lebend gebraten, Lico …

Das Augenklappe verwende ich deshalb, damit ihr denkt, ich habe ein Glasauge, aber nein. Ich mit meinen saudummen Einfällen, jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als sie weiterhin zu tragen.

Um auf diese Krankheit zurück zu kommen … in Chiapas ist es so, ich kann mir vorstellen, dass es im Rest des Landes gleich ist, dass der Arzt den Patienten dahingehend untersucht, ob er die Behandlung zahlen kann oder nicht. Wenn er nach Ansicht der Ärzte nicht zahlen kann, dann sagt man ihm, dass ihm nichts fehlt oder sie geben ihm eine Handvoll Placebos, damit er glaubt, er wird gesund, und sie schicken ihn zum Sterben nach Hause.

Wir haben Nein gesagt. Wir begannen mit dem Kriegsfonds oder Widerstandsfonds bis nichts mehr da war. Dann wandten wir uns – ich spreche vom Jahr 2003, damals, als ein Teil der intellektuellen Künstler uns noch liebte – an sie und baten um Unterstützung, um diesen Compañero am Leben zu erhalten. Sie haben uns ausgelacht, will heißen, Indigene können an Pocken, Masern, Typhus und all diesen Dingen erkranken, aber nicht an so einer aristokratischen Krankheit, denn das kommt nur ein Mal in einer Million vor, die Guillain-Barré-Krankheit.

Als wir ihn nicht mehr unterstützen konnten, brachten wir den Teniente Eleazar nach Oventic, und dort haben wir ihn mit den Apparaten, die wir bekommen konnten, am Leben erhalten, bis er am 25. August vor 10 Jahren starb.

Zehn Jahre später, mit dem Unheil, das der Mord am compa Galeano auslöste, wurden von den Paramilitärs der CIOAC-Histórica die autonome Schule und die autonome Klinik zerstört, das heißt, Schule und Klinik, die den Zapatist*innen hier in La Realidad gehörten. Und für den Wiederaufbau haben wir uns nicht an diese Leute mit der Bitte um Unterstützung gewandt, wir wandten uns an die Menschen von unten, an unsere Compañeros, Compañeras und Compañeroas der nationalen und internationalen Sexta.

Der Compañero Subcomandante Insurgente Moisés, er ist hier zusammen mit dem Comandante Tacho anwesend, sie haben zusammen mit den zapatistischen Autoritäten aus La Realidad, sowie mit Compañeros, die etwas vom Bauen verstehen, eine Berechnung für die Materialkosten angestellt und sie sind auf 209.000,00 Pesos gekommen. Wir haben uns folgendes gesagt:

Gut, diesen Leuten geht es allen finanziell beschissen, wenn sie alles zusammenkratzen, was irgendwie geht, vielleicht bringen sie die Hälfte auf, die andere Hälfte können wir aus dem Widerstandsfonds nehmen oder wir bitten andere Caracoles um Unterstützung.

Was dann geschehen ist, das wisst ihr, denn ihr seid die Protagonisten dieser Geschichte. Und mit ihr meine ich nicht nur die, die gerade hier anwesend sind, sondern alle jene, die durch euch erfahren haben, was hier passiert, das heißt unsere Compañeros, Compañeras und Compañeroas der Sexta auf der ganzen Welt. Ihr habt diesen Betrag mehr als verfünffacht, bereits bei der letzten Berichterstattung wurde der Betrag, den wir bei der Bitte um Unterstützung nannten, mehr als fünf Mal übertroffen.

Wir möchten uns dafür bei allen bedanken, die EZLN hat noch niemals so viel Unterstützung erhalten, und diese Unterstützung ist grösser als das, was ihr habt. Denn wir wissen sehr wohl, dass die Compañeros der Sexta nicht gegeben haben, was sie überschüssig haben, sondern das, was ihnen fehlt. Wir haben in euren freien Medien, in euren tuiter und feisbuc Geschichten gelesen, die uns mit Stolz erfüllen.

Wir wissen, dass viele sich abstrampeln mussten, um das Fahrtgeld bis hierher zusammen zu bringen, sie müssen sich abstrampeln, um täglich was fürs Essen zusammen zu kratzen oder um – wollte sagen die Unterhose – das was sie anziehen, manchmal wechseln zu können, und trotzdem haben sie sich angestrengt, um das zu erreichen und so zu zeigen, was es heißt, Compañeros zu unterstützen und nicht so ist wie bei denen von oben, die nur Almosen verteilen können.

Daher möchte ich euch als erstes darum bitten, dass ihr den Compañeros und Compañeras auf der ganzen Welt in ihren Sprachen, Dialekten, auf ihre Art, nach ihrer Zeit und ihren Geographien Danke sagt, von ganzem Herzen Danke. Ihr habt eine wunderbare Lehre erteilt, nicht nur denen da oben, die Almosen verteilen, den Regierungen, die ihre Verpflichtungen vernachlässigen und die Zerstörung vorantreiben, nein, auch uns habt ihr eine wunderschöne Lehre gegeben, die schönste, die wir Zapatist*innen in den letzten Jahren, seit dem Erscheinen der Sexta Declaración erhalten haben.

Sinn und Zweck dieser Pressekonferenz war es, eine Pflicht zu erfüllen. Ursprünglich war geplant, diese Pressekonferenz in Oventic abzuhalten, dort, wo der Austausch mit den indigenen Völkern geplant gewesen war, anschließend hatten wir geplant, dass wir sie anlässlich des Begräbnisses des Compañero Galeano, anlässlich seiner Ehrung halt, abhalten würden. Und es waren vor allem die letzten Worte oder die Verabschiedung des Subcomandante Marcos und die ersten Worte des Subcomandante Insurgente Jetzt-Galeano, und seinerzeit hatten wir das anders benennen wollen.

Was ich euch erzähle, ist wichtig, wie es sein hätte sollen, oder besser gesagt, wie wir es uns ausgedacht hatten, um euch eine andere mögliche Interpretation der Ehrung des Galeano vorzuschlagen und diesen Übergang zwischen Tod und Leben, den das Verschwinden des verschiedenen Subcomandante Insurgente Marcos darstellte, dem der Teufel die Nase krümmt, obwohl gesagt werden muss, fesch ist er schon dieser Mann, na ja, jedem das Seine. Das war sarkastisch gemeint … ich weiß nicht, ob ich diese Dinge noch unterscheiden kann.

Seht mal Compañeros, um zu verstehen, was im Morgengrauen des 25. Mai geschehen ist, muss man wissen, was vorher passiert ist, was passieren hätte sollen. Ich habe mehr oder weniger treffende Erklärungen über die Bedeutung dieses Morgengrauens des 25. Mai gelesen und gehört, die meisten waren aber total aberwitzig. Einige ganz originelle, wie zum Beispiel, dass es sich um einen Trick handelte um die Alimente nicht zu zahlen oder die Vaterschaft zu leugnen.

Aber die meisten missachteten, was vorgekommen war, zum Beispiel wurde verbreitet, dass die Zapatist*innen gesagt hätten, dass die bezahlten Medien nicht existierten, dass sie jetzt der Feind seien, dass es sich um eine Aktion gegen die bezahlten Medien handle etc. Aber wer ein wenig Erinnerungsvermögen hat wird wissen, dass die Einladung zum Event, das in Oventic stattfinden sollte, für alle offen war. Das heißt, auch die bezahlten Medien hätten teilnehmen können.

Was damals geschehen hätte sollen war, dass der Marcos sterben würde und er hätte sich von den bezahlten Medien verabschieden sollen, er hätte ihnen erklärt, wie wir sie zu der Zeit gesehen haben, er wollte sich bei ihnen bedanken und er wollte sich an die freien, alternativen, autonomen und wie sie sonst noch heißen mögen Medien wenden und sich ihnen vorstellen. Will heißen, dass das eine mögliche Interpretation sein könnte, vielleicht ist es nicht die genaueste, das was im Morgengrauen des 25. Mai 2014 geschah bedeutet, dass die EZLN den Gesprächspartner wechselt. Deshalb habe ich euch die Geschichte des verstorbenen Teniente Insurgente der Infanterie Eleazar, Kriegsveteran, der im Jahr 1994 gekämpft hat, erzählt.

Ja, die Zapatist*innen haben nicht nur nicht gesagt, dass die bezahlten Medien nicht existieren, irgendjemand hat diesen Blödsinn verbreitet, nein, was mit den bezahlten Medien geschieht, ist was anderes, und das hat nichts mit uns zu tun, das hat nur mit dem Vorrücken des Kapitalismus auf der ganzen Welt zu tun.

Die bezahlten Medien haben etwas gezeigt, was im Kapitalismus erstaunenswert ist, denn es geschieht, was nie geschieht, nämlich dass der Kapitalismus die Nicht-Produktion in Ware verwandelt. Man nimmt an, dass die Arbeit der Kommunikationsmedien aus der Produktion und Verbreitung von Information besteht, damit diese Information vom jeweiligen Publikum konsumiert werden kann, der Kapitalismus hat nun erreicht, dass die Medien für das Nicht-Produzieren bezahlt werden, das heißt, für das Nicht-informieren.

Was in den letzten Jahren geschehen ist war, dass durch das Fortschreiten der Massenkommunikationsmedien, die nicht im Privatbesitz sind, das heißt, um die gestritten wird, oder solche, die eine Kampfarena sind wie das Internet, die traditionelle Presse an Macht verloren hat, Macht der Nachrichtenverbreitung und natürlich auch die Fähigkeit der Kommunikation.

Ich habe hier einige Daten und ich werde den Autor zitieren, denn er hat gebeten, dass bei Verwendung seiner Daten sein Name genannt werde, es handelt sich um Francisco Vidal Bonifaz, er machte eine Analyse der Auflagengrösse der wichtigsten Medien in Mexiko.

(Anmerkung: Vielleicht bezieht sich der Sprecher auf das Buch "Die Eigentümer der Vierten Macht", Verlag Planeta, in dem der Autor Francisco Vidal Bonifaz eine gründliche Analyse der Presse in Mexiko macht. In diesem Buch und im Blog "La Rueda de la Fortuna¨ -  ruedadelafortuna.wordpress.com-, kann man diese Daten finden, wie auch Angaben über die Auflagenzahl jeder Publikation, des ökonomischen Status und den Bildungstand seiner Leser etc. Buch und Blog sind für alle empfehlenswert, die mehr über die Hintergründe der mexikanischen Presse wissen möchten. Anmerkung: Mit freundlicher Genehmigung der "Los Tercios Compas"). 

Die wichtigsten Zeitungen in Mexiko halten bei diesem umgekehrten Provinzlertum, den die Chilangos an den Tag legen für Nationalzeitungen jene, die in DF produziert werden, obwohl die Auflagenzahl der in der Provinz produzierten grösser sein kann.

1994 verlegte man, oft mehr als im übertragenen Sinne, mehr als eine Million der wichtigsten Zeitungen. 2007 ist die Produktion auf 800.000 gefallen, auch die Zahl der Leser ist drastisch zurückgegangen. Aus diversen Gründen wurde der investigative Journalismus und der analytische Journalismus, welche es den bezahlten Medien möglich gemacht hätten, mit der Momentinformation, die das Internet bietet, zu konkurrieren, fallen gelassen.

Die bezahlten Medien – das ist keine Beschimpfung sondern eine Realität, das sind Medien, die von der Bezahlung leben, nicht wahr? Jemand sagt, "Nein, denn das Wort bezahlte Medien klingt sehr stark, sehr hässlich, es klingt besser, wenn man sie kommerzielle Medien nennt". Aber es klingt schlechter ein kommerzielles Medium als ein bezahltes Medium.

Die Zeitungen leben nicht von der Verbreitung, das heißt, vom Verkauf ihres Materials, sondern sie leben von der Werbung. Um die Werbung zu verkaufen müssen sie dem, der die Werbung kauft, zeigen, an wen sie sich wenden und wer ihre Leser sind. So sagt man zum Beispiel – das sind die Daten bis 2008, denn danach haben alle Zeitungen aufgehört, Informationen über sich selber zu geben − dass El Universal und Reforma fast 70% der gesamten Werbung, die in Mexiko Stadt gezahlt wird, für sich beanspruchten, die restlichen 30% teilen sich die anderen Zeitungen auf.

Daher hat jede Zeitung ein sogenanntes Profil seiner Leser, der Klasse, an die man sich wendet, des Ausbildungsstandes dieser Leser usw. und das wird dem Käufer der Werbung dargelegt. Das heißt, wenn ich El Despertador Mexicano bin und die meisten meiner Leser*innen sind Indigene, dann verkaufe ich dem Huarache Veloz eine Seite Werbung, damit er seine huaraches oder pozol oder sonst was verkauft.

Alle Zeitungen, inklusive jene, die sich als links bezeichnen, weisen in der Analyse ihrer Leser darauf hin, dass zwischen 60 und 70% ihrer Leser zur Klasse mit hoher Kaufkraft gehören. Die einzigen, die zugeben, dass ihre Leser eine schwache Kaufkraft haben und auch ein niedriges Bildungsniveau sind Esto, Ovaciones und La Prensa. Alle anderen Zeitungen wenden sich an die Upperclass, oder wie man sagt, an die von oben.

Es ist klar, dass diese Klasse der größeren Kaufkraft zur Moment-Information Zugriff hat. Warum warten, um zu sehen, was passiert ist, was auf der Welt passiert, bis die Zeitung kommt, wenn man in diesem Moment bereits wissen kann, was zum Beispiel in Gaza passiert? Warum soll ich auf die Nachrichten warten oder lesen, wenn ich es jetzt sehen kann?

Da gibt es keinen Bereich für den Konkurrenzkampf, denn die Super-Schnelligkeit dieser Kommunikationsmedien macht aus einem Exklusivbericht , einem Knüller sofort Schnee von gestern. Daher kämpfen alle diese Medien, auch die progressiven um das Rating, das heißt, um dieses Publikum der gehobenen Mittelklasse und der Oberklasse, dann gibt es noch eine Klasse, die extrem reich ist, die über allen steht, und ich glaube, das sind die, die die Information produzieren.

Für die bezahlten Medien gibt es nur zwei Möglichkeiten des Überlebens. Entweder hängen sie sich an den, der noch zahlen kann, das heißt, die Politikerklasse, die ihre Werbung macht, aber in einem anderen Sinn, so gibt es bei jeder Zeitung Tarife für die Werbung für eine Seite oder eine halben Seite oder Dreiviertelseite, ja sogar Module gibt es, das ist die kleinste Einheit, da gibt es Spezialtarife für nicht kommerzielle Veröffentlichungen, das sind die staatlichen, und dann gibt es einen anderen Tarif für die ´gacetillas´, das sind zum Beispiel Interviews, wo keiner versteht, was sie in der Zeitung verloren haben, weil sie niemand interessieren, aber sie sind halt bezahlt. Die höchsten Tarife gelten für die nicht kommerziellen Einschaltungen, das heißt jene, die die Regierung bezahlt, und die gacetillas, bezahlte Einschaltungen die als Information verkleidet sind.

Die andere Wahl die sie gehabt hätten, wäre, den investigativen Journalismus und den analytischen Journalismus zu fördern, Dinge, die man nicht im Internet findet. Das heißt, man fand das nicht im Internet, bis die, wie wir sie heute nennen freien, alternativen (etc. etc., jetzt wiederhole ich das nicht mehr, sonst geht das ja bis in die Ewigkeit) Medien aufgetaucht sind. Was man machen könnte wäre, dass die Information die so unkontrolliert daher schwillt, einer Analyse unterzogen wird, einer Zergliederung, dass man sie zuordnet und erforscht, was dahinter steckt, zum Beispiel, die Politik der israelischen Regierung in Gaza oder die Politik vom Manuel Velazco in Chiapas, und so könnte man überall vorgehen.

Niemand, der auch nur das geringste Kriterium anlegt, würde sich in Zeitungen darüber informieren, was passiert. Ihr seid ein schlechtes Beispiel, denn ihr gehört nicht zur gehobenen Mittelklasse, noch zur Upperclass, wenn ihr dazu gehören würdet, wäret ihr jetzt nicht hier. Das heißt, die broza, die Bande sagt "Nein also, ich möchte wissen was in Chiapas passiert, und ich werde daher die tiefgründige journalistische und investigative Analyse des Elio Enriquez lesen". Niemand macht das.

Niemand sagt: "Was ist los in Gaza? Ich werde die Laura Bozzo lesen damit sie mir es erklärt". Nein, dieses Terrain wurde total verlassen, dagegen sind es die Sites und Blogs, wo diese Bereiche abgedeckt werden.

An diesem langsamen Verschwinden oder Zurückweichen der bezahlten Medien ist nicht die EZLN schuld, auch nicht der verschwundene SubMarcos. Es liegt an der Entwicklung des Kapitalismus und dieser Schwierigkeit, sich anzupassen. Die bezahlten Medien werden sich dahingehend verändern müssen, dass sie sich in Unterhaltungsmedien verwandeln müssen, das heißt, wenn ich dich nicht informieren kann, dann unterhalte dich wenigstens durch mich. Andererseits, der investigative und analytische Journalismus kommt deshalb nicht voran, weil jeder ehrliche Reporter eines bezahlten Mediums dir sagen kann: "Nein, das werden sie leider nicht veröffentlichen", und die Zeitung, die diese Artikel nicht veröffentlicht, verdient mehr als wenn sie sie veröffentlichen würde.

Das wollte ich ausdrücken, als ich sagte, dass die Nicht-Produktion sich in Ware verwandelt, in diesem Fall in Schweigen. Wenn ein halbwegs anständiger, mit einem Minimum an Ethik ausgestatteter Journalist eine Nachforschung über die Verwicklungen der bundesstaatlichen Regierungen von Salazar Mendiguchía, Juan Sabines Guerrero und Manuel Velazco mit der CIOAC-Histórica anstellen würde, dann käme heraus, dass da viel Geld im Spiel ist, einschließlich jenes, welches die Frau Robles durch die nationale Kampagne gegen den Hunger verteilt.

Aber der Verkauf ist besser, wenn dieser Artikel nicht publiziert würde, denn wer würde das lesen? Die Feinde dieser Vorkämpfer des Vaterlandes? Darüber zu schweigen und statt dessen zu schreiben, wie schön die Landeshauptstadt Tuxtla Gutierrez geworden ist, durch die urbanistischen Arbeiten, die der Bürgermeister Toledo und Manuel Velazco machten, das verkauft sich gut, auch wenn es sich um eine glatte Lüge handelt. Wir schauen uns die twitters der Journalisten an, es sind bezahlte Journalisten, es sind bezahlte Zeitungen, also sie arbeiten in bezahlten Medien, aber sie sind sehr wohl darüber informiert, über dieses Bild des Kriegszustandes, welches die Bundeshauptstadt von Chiapas liefert, durch diese völlig anachronischen und absurden Arbeiten, die gemacht werden.

Aber da kommen zum Beispiel Menschen aus Veracruz, und ich glaube die würden sagen "Also um zu wissen, was in Veracruz passiert, lesen wir den Heraldo von Xalapa – falls es den gibt". Und sie werden sagen "He Sup, du spinnst wohl, die haben keine Ahnung".

Daher haben wir alle auf der ganzen Welt das gleiche Problem, wenn weder die Information noch die Analyse, noch die Nachforschung in den Kommunikationsmedien zu finden sind, fraglich ist auch, ob sie jemals in diesen Medien auffindbar waren, wo werden wir das dann finden. Es gibt ein Vakuum im Medien-Spektrum, um das es einen Disput gibt.

Was wir in der erwähnten Verabschiedung auch noch erwähnen wollten war, dass die Medien sich so viel darauf einbildeten, dass sie Gestalten schaffen, sie bildeten sich zum Beispiel ein, dass sie den Marcos geschaffen hätten, obwohl sie sich seither bemühen, Personen zu schaffen, schaffen sie nicht nur nicht die Kreation einer internationalen Figur, noch viel weniger einer nationalen, obwohl man sie dafür zahlt, wie der López Obrador.

Es geht nicht. Die Persönlichkeiten, die in letzter Zeit aufgetaucht sind, die etwas in der nationalen Information bewegt haben, kommen nicht aus den Medien, besser gesagt, die gibt es trotz der Medien. Weiß nicht, ob ich es richtig ausdrücke, Julian Assange, der mit der Offenlegung aller Dokumente den Kommunikationsmedien auf der ganzen Welt zeigte, dass sie nicht darüber informiert waren über das, was läuft und er wurde eine Referenz. Obwohl er zu einem Kollektiv gehört, berichten die Medien über ihn. Es gibt sogar einen Film über ihn als Persönlichkeit, obwohl wir alle wissen, dass es ein Kollektiv ist.

Fräulein Chelsea Manning, die sich einer Operation unterzog um jetzt Chelsea Manning zu sein und Snowden, sie alle haben das Verborgene offen gelegt, etwas, was die Aufgabe der Kommunikationsmedien gewesen wäre, diese Offenlegung. Aber wer die Welt der Information vollends verändert hat, das sind Kollektive, Kollektive wo das Individuum völlig verschwindet, wie Anonymous. Und jetzt sagt man "von Anonymous hört man gar nichts mehr, sie zeigen sich nicht". Absolut verrückt, denn wenn sie anonym sind, wie können wir dann verlangen, dass sie sich zeigen.

Zusammenfassend, was wir gesehen haben ist, dass die Anonymität des Kollektivs das Streben derer von oben nach mediatischen Individuen und Personalitäten in Frage stellt und ersetzt.

Wir glauben, das hängt mit der Bildung des Mediums zusammen. Wenn in den bezahlten Medien eine Struktur vorherrscht, welche jedwede Armee vor Neid zum Erblassen brächte, wegen seiner Vertikalität und seines Autoritarismus und Willkür, so herrscht in den kollektiven Medien, das heißt in den alternativen, freien, autonomen etc. Medien eine andere Form von Arbeit vor.

Man könnte sagen, in den bezahlten Medien ist wichtig, wer die Information gemacht hat. Wenn ihr die Berichte in den bezahlten Medien anlässlich des 20. Jahrestages unserer Erhebung im Jänner diesen Jahres anschaut, dann werdet ihr sehen, dass die Mehrzahl der Berichte davon handeln, was die Journalisten vor 20 Jahren gemacht haben, nicht darüber, was geschehen ist. "Ich interviewte Marcos", "Ich machte dieses oder jenes Interview", "Ich war der erste, der eintrat", "Ich schrieb das erste Buch". Wie schade, dass sie in 20 Jahren nichts anderes gemacht haben als sich zu erinnern.

Aber das ist das gewichtige Kriterium. Die Exklusivität. Ihr wisst ja nicht, was ein Journalist alles tut, um einen Exklusivbericht zu liefern. Die Tatsache, die Exklusivrechte am letzten Interview des Marcos zu haben, oder das erste vom Galeano ist viel wert, das kostet was, auch wenn es nicht publiziert wird, denn wie ich bereits sagte, auch das Schweigen ist eine Ware und kann verkauft werden.

Dagegen möchte ich daran glauben, dass in den Kollektiven, zu denen ihr gehört und andere, die heute nicht hier sein können, die Form der Arbeit dazu führt, dass die Information wichtiger ist als der, der sie produziert. Natürlich, einige müssen noch das Abfassen eines Berichtes lernen, aber die große Mehrheit zeichnet sich durch Einfallsreichtum bei der Analyse aus, so wie auch durch gründliche Nachforschung über das, was gerade passiert.

Was wir sehen in diesem Saustall, welcher diese kapitalistische Welt ist, woher die Information nehmen. Wenn wir ins Internet steigen und googlen, so wie man heute sagt, und Gaza eingeben, dann können wir finden, dass die Palästinenser Mörder sind, sich selbst opfern nur um die israelische Armee moralisch zu zerstören. Du kannst finden, was du willst. Wo wirst du die Information über das finden, was wirklich geschieht? Der Idealfall wäre, dass die Palästinenser uns sagen, was passiert, und wir das nicht von anderen hören müssen.

In diesem Fall sagen wir zum Beispiel: W äre es nicht besser zu hören, was die Zapatist*innen sagen? Statt dass uns jemand sagt, was er glaubt, was sie sagen hätten sollen, es geht nicht mal darum, was sie annehmen, dass wir sagten, nein, was wir sagen hätten sollen. Wie da jemand sagt, dass im Text "Licht und Schatten" Marcos sagt, dass er nie wieder schreiben werde, daher wird Galeano nicht schreiben können, obwohl sie nicht bemerkten dass, als alle sich verabschiedeten, die Katze-Hund zurück blieb. Viele Dinge kann man dort sehen, aber das ist im Moment nicht wichtig.

Was wir betonen möchten ist, dass die beste Information die ist, die vom Handelnden selbst kommt und nicht von dem, der die Nachricht bringt. Wer das wohl machen kann, sind die freien, autonomen und alternativen Medien. Was ich euch sagen möchte, Compañeros und Compañeras und Compañeroas, es handelt sich um einen Trend, nicht um etwas, was in diesem Moment passieren wird. Das heißt, plustert euch nicht auf wie Pfaue und sagt nicht "Jetzt sind wir das Gelbe vom Ei und die ganz Welt hängt von uns ab".

Es handelt sich um einen Trend, den sehen wir mit diesem verdammten Auge, das wir haben und das uns die Dinge sehen lässt, bevor sie noch passieren. Wir sehen, dass die bezahlten Medien als Informationsmedien dekadent sind, durch eigene Schuld, das kommt daher, dass sie sich an eine Politikerklasse hängten, die selbst dekadent ist und mit dem Überleben kämpft, etwas was sich von selbst versteht.

Wir bekritteln nicht, dass jemand in den Medien arbeitet und davon lebt. Wir glauben wohl, dass die Würde und der Anstand Grenzen haben und es gibt Grenzen, die bereits überschritten werden, aber das ist jedermanns Sache, wir werden das nicht richten. Wir sehen aber, dass in den bezahlten Medien das Problem das Überleben ist, und ihr Überlebenstrieb geht in eine Richtung, der sie nicht folgen, sie folgen mehr dem Unmittelbaren.

Auf lange Sicht werden die bezahlten Medien verschwinden, wie etwas, das du kaufst und verbrauchst. Warum sollst du eine Zeitung kaufen, wenn du das im Netz erfahren kannst? Und außerdem wirst du dort die Information nicht suchen, auch nicht die Analyse dessen, was passiert.

Daher sagen wir, wenn wir wissen wollen, was in Michoacan passiert, dann wäre es am besten, dass die aus Michoacan uns sagen, was passiert. Wir glauben, wenn die Menschen aus anderen Teilen der Welt oder die Menschen unseres Landes wissen möchten, was mit den Zapatist*innen passiert, dann gibt es zumindest einen Ort, wo sie sich informieren koennen.

Damit will ich sagen, dass wir dafür keine Aktivisten brauchen, zapatistische Kommunikationsaktivist*innen, dafür gibts eh schon die verdammte Idee der los tercios medios. Wir möchten Hörer*innen, das heißt Menschen, die wissen möchten, die die Wahrheit kennenlernen wollen, oder eine grundlegende Analyse oder eine echte Nachforschung unter Beachtung der Wichtigkeit einer Nachricht oder einer Information und nicht dessen, der sie produziert.

Wir sehen, dass auf längere Sicht die freien, autonomen, alternativen Medien, den Leerraum füllen werden, oder füllen können – wir wissen nicht, ob sie es tun werden – diesen Leerraum, der jetzt im Austausch der Information auf internationalem Level entstanden ist. Internet füllt diesen Leerraum nicht, obwohl viele das glauben, im Internet findest du was du willst, wenn du für etwas bist, wirst du Argumente dafür finden, wenn du gegen etwas bist, wirst du Gegenargumente finden.

Daher ist es nötig, dass diese Information einen Raum findet, wo sie hinpasst, wo sie verständlich wird. Und dieser Raum ist, unserer Meinung nach in großen Zügen und als Trend, der Raum, den die alternativen, autonomen, freien und wie sie sonst noch heißen mögen Medien füllen.

Und das war es, was wir euch auf der Veranstaltung in Oventic sagen wollten, dass ihr keine Ahnung habt, was für ein Haufen Arbeit auf euch zukommt. Und nicht deshalb, weil wir euch jetzt überfordern, indem wir sagen, jetzt kommt mal alle nach La Realidad, und dann geht alle dort hin und dort gehen die tercios medios hin, oder die quintos, je nachdem, aber nein, die quintos nicht, so dachte ich, denn das könnte man zweideutig versehen, und deshalb haben wir sie tercios medios genannt. 

(Anmerkung: Es ist ganz klar, dass der Sprecher durch seine Einäugigkeit gehandikapt ist, denn in Wirklichkeit müsste er sagen "los tercios compas" und nicht "los tercios medios", wir haben schon eine entsprechende Protestnote verfasst, damit diese im gleichen Format und auf dem gleichen Raum wie sein Schnitzer publiziert wird. Anmerkung mit freundlicher Genehmigung der "Los Tercios Compas").

Nein, was auf euch zukommt, ist die Hoffnung vieler Menschen. Wir hoffen nicht auf euch, wir vertrauen euch, nicht nur weil ihr hier seid, sondern was ihr seid, dieser Trend, der diesen Raum füllen könnte.

Das Problem, das wir sehen, liegt in der Bezahlung, ja genau. Die autonomen, freien, alle diese Medien erhalten sich…..meistens ist es so, dass die, die mitmachen, zusammensteuern, aber die meisten haben einen anderen Job, und dadurch geht es den autonomen, freien und alternativen so wie den tercios medios. 

(Anmerkung: wiederholter Schnitzer und wiederholter Protest. Hochachtungsvoll "Los Tercios Compas")

Das heißt, sie funktionieren, wenn es gerade geht, denn sie müssen arbeiten gehen, sie müssen schöpfen, um das Geld zusammen zu kratzen. Oder sie funktionieren, solange das Geld da ist, wenn es kein Geld mehr gibt, dann verschwindet das Medium. Und dann kann es auch sein, dass sie weiter bestehen – hoffentlich wird dem nicht so sein – wenn der Kalender den Mitgliedern seine Logik aufzwingt, das heißt, wenn sie wachsen und erwachsen werden, und dann wie die da oben sagen, mit ihren Dummheiten und Rebellionen aufhören.

Wir glauben also, dass es diese Problematik gibt und dass ihr die irgendwie lösen müsst, ich weiß nicht wie. Ich sehe, dass auf einigen Sites bereits Dinge aufscheinen wie zum Beispiel Ratschläge zum Gewichtsverlust, wie man das Altern verhindert, Ratschläge zum Haut ausbügeln, ich weiß nicht, wie man dazu sagt, lifting oder so, all das was man sich raufschmiert, und Dinge wie Esoterik und anderer Mist. Ja, wer diese alternativen Medien konsultiert, schaut nicht auf diese Hinweise, aber ein bisschen Geld kommt damit doch herein. Manche machen das, aber selbst dafür müsst ihr beweisen, dass jemand auf eure Site zugreift, noch jemand anderer als ihr selbst.

Vor vielen Jahren scherzten wir mit denen, die sich lange vor all diesen jetzigen Vorkommnissen um unsere Site kümmerten, denn sie sagten "Also jenes Kommuniqué hatte so und so viele Zugriffe". Darauf sagte ich "Das ist eine Lüge, das sind wir selbst: Wir machen clic, clic, clic, clic, clic, aber nein".

Ich weiß nicht, dasselbe was euch dazu brachte, im Kollektiv zu arbeiten, abgesehen von denen, die es im urbanen Handwerk machen oder wie ihr das sonst benennt, die produzieren und alles andere, vielleicht gelingt es euch ebenso gerade im Kollektiv, die Form zu finden, dass diese Medien nicht verschwinden, sondern bleiben und wachsen. Es bleibt euch keine andere Wahl, Compañeros, tut mir leid, dass ich euch keine andere Information geben kann, aber entweder ihr wachst oder ihr werdet verschwinden. Selbst jene, die nur hin und wieder Informationen veröffentlichen, haben nur diese Wahl, denn auch bei euch wird es zu dieser Entwicklung kommen. Und es bleibt zu hoffen, dass die Ungleichheit in der Entwicklung wegen der Tiefgründigkeit der Analyse, wegen der Fähigkeit zur Untersuchung liegt oder was sonst noch dazu gehört und nicht, weil die einen das Finanzproblem gelöst haben und die anderen nicht.

Also macht euch an die Arbeit, denn es gibt sehr viele Menschen, die mehr von euch erwarten als ihr euch vorstellen könnt.

Daher nur noch, um das Resümee abzuschließen. Die bezahlten Medien gibt es, sie sind real, sie haben ihre Wichtigkeit, aber diese Wichtigkeit wird trendmässig immer geringer, und was die EZLN gemacht hat ist ein radikaler Wechsel in ihrer Medienpolitik. Wir wollen nicht mit denen von oben sprechen, der Subcomandante Moises wird in der Fragestunde noch näher darauf eingehen, in dieser Fragestunde, die darin besteht, dass die zapatistischen Medien, das heißt wir, die Fragen stellen, und ihr müsst antworten, und nicht umgekehrt.

Was die EZLN machte, war daher folgendes: Die, an die wir uns durch Durito und den Alten Antonio wandten, die interessieren uns nicht mehr, das sind die von der bezahlten Presse. Wer uns jetzt interessiert, das sind die Menschen, die die Tatsache eines Katze-Hundes verstehen, diese Anerkennung des Unterschiedes und das Anerkennen, dass es Dinge gibt, die wir nicht verstehen, und nicht, weil wir sie nicht verstehen, werden wir darüber urteilen oder sie verurteilen – wie eine Katze-Hund, den es gibt, ihr werdet es mir nicht glauben, aber das gibt es, das ist wirklich wahr.

Was uns interessiert, ist das Gespräch mit euch, euch zuzuhören, und damit will ich sagen, mit den Menschen, die uns durch euch hören und die durch euch mit uns sprechen. Wenn wir wissen wollen, was an einem bestimmten Ort passiert, dann schauen wir zuerst in den freien und alternativen Medien nach, oft ist da wenig Information, aber auch wenn es wenig ist, ist das besser als die Information in den bezahlten Medien, wo man außerdem das Abonnement per Kreditkarte bezahlen muss, damit du dann die Laura Bozzos des jeweiligen Ortes lesen kannst.

Was ist dann also passiert, dass diesen Plan der Verabschiedung umgeworfen hat? Das heißt, den bezahlten Medien zu sagen "Danke für alles was ihr…", obwohl die meisten von ihnen ungewollte Komplizen dessen waren, was passiert ist, was ihr vor kurzem gesehen habt, ein Unterhaltungsmanöver, ein Zauberakt und der Hinweis darauf, welcher Fluch auf euch zukommt.

Die meisten von euch sind jung. Wir glauben, dass die Rebellion nichts mit dem Kalender zu tun hat, dass er nichts mit dem Kalender zu tun haben dürfte, denn wir sehen Menschen, die sind schon alt, sind aber noch immer nicht gescheit geworden, aber sie sind weiterhin Rebellen. Und wir hoffen, dass ihr weiter macht, wenn auch ihr selbst es nicht seid, vielleicht teilt ihr die Arbeit auf, so zum Beispiel "Ihr kümmert euch um das Geld, und wir machen das andere, wir wechseln ab oder so etwas auf diese Art", aber verlasst diese Arbeit nicht, sie ist wirklich wichtig.

Was ist passiert? Denn ihr dürft nicht vergessen, dieser Originalplan, wo die bezahlten Medien teilnehmen hätten dürfen, war noch zwei Wochen vorher aktuell, zwei Wochen bevor es hieß, nein, sie werden an der Ehrung des Galeano nicht teilnehmen.

Was geschehen ist, war ein Tod. Darüber habe ich nur einen Artikel von John Gibler gelesen, der sich irgendwo hier aufhält, ich sage nicht, dass es keine anderen Artikel darüber gibt. Er schreibt, dass er jemand erzählte, wie die Ehrung des Galeano verlief und diese Person sagte: "Das alles wegen eines Toten?" und er versuchte zu erklären, was dieser Tod bedeutet, versuchte eine Erklärung, soweit ihm das möglich war. Und wir möchten ihm sagen, wie wichtig für uns ein Toter ist.

Wenn wir einen Toten zulassen, dann lassen wir zwei, dann zehn, dann hundert, dann tausend, dann Hunderttausende wie im Krieg gegen den angeblichen Drogenhandel, den der Calderon führte, zu. Zuerst wurde ein Todesfall erlaubt, und dann gab es Hunderttausende. Wir nicht. Wenn wir eines natürlichen Todes sterben oder eines gerechten Todes, dann sagen wir, dass das kämpfend geschah, aber wir werden niemand erlauben, dass auch nur einer unser Compañeros und Compañeras und Compañeroas ungestraft ermordet wird, das werden wir niemals erlauben. Und wir werden alle uns zur Verfügung stehende Kraft aufwenden, auch wenn es nur einer ist, der unbekannteste, der unwichtigste, der unbeachtetste.

Und die Wut, die wir wegen Galeano hatten, war, dass dieser Compañero Galeano der war, der für den Empfang der Presseleute zuständig war, er trug ihre Rucksäcke, er führte ihre Pferde dorthin, wo sie ihre Interviews oder Reportagen machten, er führte sie zu sich nach Hause und lud sie zum Essen ein. Diese, die seinen Tod ignorierten und geringschätzten und die Paramilitärs als Helden, Opfer einer Willkür darstellten. Ja noch mehr, wenn sie angekommen sind, haben sie ihn oft nicht mal um seinen Namen gefragt und 20 Jahre lang war er dafür zuständig, sie zu empfangen, mit einigen von ihnen hat er sogar anlässlich von Fußballweltmeisterschaften Wetten abgeschlossen.

Wir erwarteten von jemand, der solch eine Beziehung hatte, eine Reaktion, aber sie wussten nicht mal, wer er war. Sie kamen, um den Marcos zu interviewen, um Marcos zu sehen, sie sahen das Pferd, die Waffe, was er las, obwohl der verschwundene Marcos sehr wohl wusste, was er gelesen hatte. All das haben sie gesehen, aber es interessierte sie nicht, wer sie empfangen hatte.

Vielleicht war er ihnen deshalb unwichtig, weil er Indigener war, außerdem hatte er kein Gesicht, aber er gab ihnen zu essen, er trug ihnen das Gepäck, er half ihnen mit dem Pferd, er begleitete sie, er sagte ihnen, wohin sie gehen sollen, worauf sie aufpassen müssen, all das. Wir verstehen, dass ihnen das alles nicht wichtig war, aber für uns ist das wohl wichtig, Galeano und alle und jeder einzelne Zapatist*in. Wir haben diesen Zirkus aufgeführt, und wir werden jedes Mal denselben Zirkus aufführen, denn wir werden nicht einen einzigen Toten hinnehmen, nicht einen einzigen ungestraften wird es geben.

Und daher haben wir alles geändert, und die Wut die wir empfanden, war, dass der Subcomandante Moisés, das ist der, der jetzt bei all dem befiehlt, sagte, dass niemand von der Presse teilnehmen darf, und niemand von der bezahlten Presse nahm teil, obwohl ursprünglich alle teilnehmen hätten dürfen.

Dort in jenem Raum war die Leiche des Compañero Galeano. Es gibt ein Video von der Leiche, die Compañeros umringen die Leute der CIOAC und beschuldigen sie des Todes von Galeano. Sie haben sie nicht angerührt, Compañeros, ich, der ich angeblich ein kontrollierter Mensch und all das, was man so sagt bin, ich hätte ihnen zumindest einen Stoß versetzt. Nichts, sie schreien sie an, aber sie greifen sie nicht an. Wenn das irgendwo anders geschehen wäre, dann hätten sie sie auf der Stelle gelyncht, denn sie waren die Verantwortlichen dieses Todes, und da war der Leichnam.

Und dann sind wir gekommen. Wir waren in Oventic, um alles vorzubereiten. Ich machte schon die Probe auf einem Rollstuhl, und hier bin ich an jenem Tag auf dem Pferd angekommen, dort wäre ich mit dem Rollstuhl hineingefahren, um das Gerücht über meine schwere Krankheit, meine beschissene Situation zu verstärken, dann zum Schluss würde ich mich aber erhoben haben, denn die Knie haben mir schon weh getan vor lauter Üben.

Als wir es erfuhren, sind wir hierhergekommen und haben alles gesehen, und seht, was in der Presse nicht erschienen ist und auch nie erscheinen wird, der von dort, der von dort, der von dort, das waren die, die im Krach verwickelt waren, und sie sind gekommen, bis zum Tor des Caracol um sich über die Compañeros lustig zu machen, die hier drinnen waren, damit sie nicht angegriffen würden, so wie ihr, so waren sie.

Und sie machten sich darüber lustig wie er getanzt hätte, der Verstorbene, wegen der Schläge, die sie ihm versetzt haben, sie machten sich darüber lustig, wie sie auf ihn geschossen haben, wie sie ihn mit der Machete angegriffen haben, all das, was wir in der Untersuchung weggelassen haben, denn das sind Schmerzen, die unsere sind. Die Nachforschung hat der Subcomandante Insurgente Moisés bereits abgeschlossen, wird aber nicht veröffentlicht werden, um Racheakte zu vermeiden. Wir werden sie dem Frayba übergeben, mit Namen und allem dazugehörigen, wir wissen bereits, wer es war.

Das war die Situation, Compas, und wir konnten ihnen nichts antworten, nicht das Kleinste, denn es war wie eine vertrocknete Wiese, nur ein wenig, ein Funke, und alles hätte sich entzündet und hier wäre es zu einem Blutbad gekommen. Und wir hielten durch und hielten durch, aber diese Wut, die lassen wir nicht los. Noch lassen wir sie nicht los.

Daher ist die Antwort, John Gibler, die: Für die Zapatist*innen ist ein ungerechter Tod einer zu viel, und wir sind zu allem bereit.

Diese Form der Medienberichterstattung erlegt eine unmenschliche und absurde Logik auf der ganzen Welt auf. Seht zum Beispiel die Mädchen und Buben in Palästina, sie haben viel Geduld zum Sterben, denn es stirbt einer oder eine, und es wird kein Aufhebens darum gemacht, und so kommen viele Leichen zusammen, bis endlich die großen Massenmedien hinschauen, und sie sterben weiter, damit das Bild erscheint. Und sie sterben weiter, damit das Bild gesehen wird, und sie müssen auf eine skandalöse Weise sterben, himmelschreiend, damit die Menschen von oben beginnen zu sagen "Hört mal, nein, ja was machen wir denn dort", das heißt, damit sie etwas machen.

Wir Zapatist*innen staunen immer mehr, wie wenig Menschlichkeit es in der Menschheit von oben gibt. Warum bedarf es so viel Blut, bis sie was sagen? Und dann erklären sie ihre Position "Ja, bringt sie halt um, aber zeigt es nicht, denn dann wird alles bloßgestellt".

Robert Fisk, der im The Independent in Großbritannien schreibt, sagte das, was wir sagen auf eine andere Art: Die großen Kommunikationsmedien befinden sich deshalb in der Krise, weil die Menschen, die sie lesen – das sind die von der Upperclass, die mit großer Kaufkraft und die, die gut informiert sind – ungehalten sind, weil sie wie Idioten behandelt werden, indem die Medien versuchen, das Massaker in Gaza so darzustellen, als ob die Hamas daran schuld wäre. Die Menschen fühlen sich beleidigt, denn nicht, weil sie Geld haben, sind sie blöd, natürlich sind das einige, aber andere sind intelligent und fühlen sich beleidigt, und er bestätigte das in einem Artikel, wo er sagte, "Wir sind in der Krise, die Menschen glauben uns nicht mehr, sie nehmen uns nicht ernst und außerdem halten sie nicht mehr den Mund". Wo anders geschieht das bereits seit vielen Jahren, wie hier in Mexiko.

Das, was in Palästina passiert, worüber niemand spricht, über diese tödliche Geduld der palästinensischen Kinder, da sagen wir, dass es die Verantwortung Israels ist. Wir unterscheiden immer zwischen der Regierung und dem Volk, wir wissen, dass es dafür eine natürliche Tendenz gibt, obwohl wir es bereits bei anderer Gelegenheit gesagt haben, das Problem ist nicht Zionismus oder Antisemitismus, wie die Großköpfigen weiterhin Dummheiten dieser Art verbreiten.

Wir sagen nicht: "Weil die Regierenden in Israel Mörder sind, ist das Volk von Israel ein Volk von Mördern". Denn dann könnte jemand sagen, dass das Volk von Mexiko aus Idioten besteht, weil die mexikanische Regierung aus Idioten besteht, und wir jedenfalls sind keine Idioten. Es gibt Menschen in Israel, wir wissen nicht, wie viele es sind, die edel sind, bewusst, ehrlich, es ist nicht nötig, dass sie Linke sind, denn das, was in Palästina geschieht, zu verurteilen hat nichts mit einer politischen Position zu tun, es dreht sich da nur um den menschlichen Anstand, niemand kann dieses Massaker mitansehen und sagen, dass nichts geschehen ist oder dass andere daran schuld seien.

Was ich euch da über die Krise der bezahlten Medien sage und über das Erscheinen der freien, alternativen und autonomen Medien ist ein Trend und auf dem langen Weg der freien oder autonomen Medien werden euch viele Dinge passieren, ich wollte euch das alles gar nicht sagen, aber ich muss es wohl sagen.

Es gibt Menschen, die ermatten, so nennen es die Compas, wenn jemand aufgibt, wenn er seine Arbeit verlässt, seinen Kampf, er ist ermattet sagen sie, er hat den Kampf aufgegeben, sagen sie.

Leute, die die bezahlten Medien an sich heranwinken werden, komm her, friss Scheisse, sagte ein Vizedirektor einer Zeitung, aber du wirst dafür bezahlt, dass du Scheisse frisst – sei es, weil er/sie gut schreibt, weil er/sie eine gute Analyse macht oder weil er/dir das Foto oder das Video oder was immer gut einstellt.

Und es werden welche gehen, und andere werden euch verraten, sie werden sagen "Nein, auf keinen Fall, dieser Text ist nicht wahr, ich habe alles erfunden" oder so was ähnliches. Und andere werden umfallen. Wanken und umfallen sind Worte, die die Compas sehr gut verstehen, das heißt, dass du auf einem Weg bist und sagst "Ach nein, besser nein, hierher nicht, ich suche mir lieber einen anderen Weg". In diesem Fall hat das meist nichts damit zu tun, dass er seine Arbeit verlässt, denn oft muss einer arbeiten um zu überleben, sondern das bezieht sich auf die Position die man bezüglich der Information einnimmt, in diesem Fall die der freien, autonomen und alternativen Medien.

Das Probleme, das ihr haben werdet, wird das Geld sein, denn ihr müsst ja etwas zum Überleben haben. Überleben. Das ist euer Problem, nicht nur als Medien, sondern auch als Menschen, ihr müsst noch immer essen, oder etwa nicht? Obwohl einige bereits dabei sind, das einzustellen, aber…

Was wir euch wohl sagen möchten und das sagen wir durch euch auch anderen freien Medien, dass wir sehr wohl eure Anstrengungen und eure Opferbereitschaft zu schätzen wissen. Wir wissen, dass es schon für jemand, der Geld hat, eine große Anstrengung bedeutet, bis hierher zu kommen, für jemand, der kein Geld hat, kommt das einer Heldentat gleich. Wir anerkennen das, wir kennen euch, wir wissen es, und wir grüßen euch. Ihr könnt also sicher sein, wenn jemand das anerkennt, was ihr macht, dann sind wir es.

Wo werden wir die Information suchen? In den bezahlten Medien? Nein. In den Social Media? Auch nicht. Im unstabilen und schäumenden Meer der Netzwerke? Auch nicht, ich hab eh schon gesagt, dass du dort finden kannst, was du willst.

Daher gibt es einen Leerraum, wo die Information zu finden ist. Das Medium das ihr jetzt verwendet, ist auch eure Grenze, ihr erreicht mehr Menschen, aber das ist auch begrenzt, denn die Menschen, die kein Internet mittlerer Geschwindigkeit haben, die fordere ich heraus, dass sie eine Site von euch herunterladen, mta, ich wette, dass es einen neuen Krieg geben kann und dass der zu Ende geht, bevor die Site gänzlich herunter geladen ist. Es müsste eine leichtere Version geben oder so was ähnliches, die für das esmarfon oder so etwas. Aber die Mehrheit eurer Hörer oder jener, die eure Hörer sind, haben das nicht, aber das kann sich ändern.

Wir sagen, dass in Zeiten wie diesen das wichtigste Kommunikationsmedium das Zuhören ist, daher bezeichnen wir euch als "Hörer". Es gibt Menschen, wie ich zum Moi sagte, die sprechen müssen, egal ob man ihnen zuhört oder nicht, sie müssen sprechen, egal worüber. Aber es gibt auch Menschen, die sich bemühen, weil man ihnen zuhört, und damit man ihnen zuhört, darauf setzen sie, denn diese Nachricht oder dieses Wort soll weit weg fliegen.

Die Sorge der Compañeros und Compañeras des CNI, die hierhergekommen sind, bestand darin, dass sie den Auftrag hatten, dass man sie anhöre. Im Gegenteil zur otra campaña. Ich erinnere mich dieser unzähligen Albträume, der kollektive Divan, des "Geisle dich, wir kommen", den die Otra Campaña darstellte, wo jeder sagte was ihm gerade einfiel, ganz egal ob jemand zuhörte oder nicht, ob jemand verstand oder nicht, der Witz war der, dass man, wie man so schön sagt, so richtig loslegte. Außerdem war es gratis, stell dir vor, was das kosten würde, wenn du zum Psychoanalysten oder zum Psychiater gehen würdest, oder wie das heute heißen möge.

Daher nur um euch zu sagen, dass das Medium auch die Grenze ist und dass ihr suchen müsst. Die direkte Quelle erscheint jetzt die wichtigste und wir sagen: die Originalvölker sind die Spezialisten im Zuhören. In Wahrheit ist das nur eine Warnung für das Weltfestspiel der Rebellion und des Widerstandes, das heißt ein Ersuchen, dass es nicht eine Komödie wird wie die Meetings der La Otra, die Vorbereitungen und all das, denn die Compañeros und Compañeras der Originalvölker sind Spezialisten in der Kunst des Zuhörens, dem höchsten Grad der Kommunikation.

Dass der Handelnde, oder Erleidende, oder der, der eine Aktion ausführt dir sagt, wie er das sieht, verbietet nicht, dass es eine Analyse gibt. Das eine ist das, was du mir sagst, aber ich sehe dieses oder jenes. Das ist die Arbeit des Informanten.

Wir sehen in den Handhabung der Medien, durch dieses Unheil, das der Tod von Galeano verursachte, dass es auch in den Medien den Unterschied zwischen Almosen und Unterstützung gibt. Wenn die bezahlten Medien dir Bedeutung schenken, dann musst du ihnen dafür dankbar sein und sie verzeihen den Zapatist*innen nicht "wo wir euch doch geholfen haben" und dem würden sie beifügen "und ihr beißt die Hand, die euch hilft". Wir wollen keine Magenverstimmung, wir spucken die Hand aus, denn auch die Aufmerksamkeit dieser Medien ist von ihrer Seite ein Almosen.

Dagegen handelt es sich bei den freien, alternativen, autonomen, etc. Medien nicht um ein Almosen. Es ist eine Pflicht, die sie erfüllen, sie machen es aller Widerstände zum Trotz und daher nennen wir sie "Compa-Medien". Ich weiß schon, was der Tacho gemacht hat, daher haben wir das mit den tercios compas gemacht. 

(Anmerkung: jetzt hat der Sprecher es endlich richtig ausgesprochen. Hochachtungsvoll "Los Tercios Compas").

Aber das ist halt der Unterschied zwischen einem bezahlten Medium und einem Compa-Medium. Nicht dass einer Geld hat oder ein Gehalt bekommt oder nicht. Der Unterschied besteht darin, dass wir für die einen eine Ware sind, ob sie nun über uns sprechen oder nicht sprechen, und für die anderen sind wir ein Kampfplatz, so wie sie ihn selber haben und wie es Tausende auf der ganzen Welt gibt.

Bei der gestrigen Veranstaltung, die für die Presse zugänglich war, sind nur drei Journalisten gekommen, vier, einer gehörte zu den drei Vize-Grafen, die über den Tod vom Galeano Verleumdungen verbreitete, der durfte nicht rein. Die drei: einer vom Proceso, einer der die Pressarbeit an der südlichen Grenze durchführt und eine, die mit Aristegui zusammen arbeitet. Bis jetzt hat erst der vom Proceso etwas veröffentlicht, niemand von den anderen Medien ist gekommen. Weiß nicht, ob sie so agieren wie die Paquita la del barrio, die da sagt, ich verachte dich, nun ja, wie dem auch sei.

Oder wie viele Tote muss der CNI aufweisen – denn es war kein Event der EZLN sondern des CNI – damit sie hinschauen. "Viele", würden die Medien antworten, damit es eine Ware wird und dann mal sehen, ob wir verkaufen, was wir dir erzählen bzw. verkaufen, was wir dir nicht erzählen.

Die Differenz besteht für uns darin, dass die Unterstützung, die man dem Compañero gibt, keine Bedingungen auferlegt, weil man weiß, dass es sich um den gleichen Kampf handelt.

Was wir daher in diesem chaotischen Panorama, das ich euch präsentiert habe, sehen ist, dass durch die Superschnelligkeit und Verstopfung und Durcheinander der Informationen die es gibt, das Paradoxon existiert, dass das höchste Niveau der Kommunikation der Austausch ist, dieses direkte Niveau.

Die Compas haben etwas entdeckt, was ihr in eurer Arbeit entdeckt habt, nämlich die Macht des Zuhörens. Wenn es nicht möglich ist, dass wir alle zuhören, dann bedarf es jemanden, der dieses Wort ergreift und hinter sich wirft, so sagen wir, das heißt, zu den Völkern, das sind die, die die Hörer*innen sind. Und auf die eine oder andere Weise ist es das, was ihr macht.

Aber nachdem das (unserer Ansicht nach, ihr wisst ja, wir verstehen nichts von den Kommunikationsmedien) das höchste Niveau ist, ist das jetzt der Austausch und daher, die das am besten können, die muss man jetzt anhören. Mir kommt vor, die Originalvölker sind Superspitze dabei, bei der Geduld und all dem Drumherum, aber der Subcomandante Moisés wird euch mehr darüber erzählen.

Das wollte ich euch sagen. Compañeros und Compañeras, es wird keine Fragen geben, denn mir kommt vor, dass sie mich in 20 Jahren bereits alles gefragt haben, was es zu fragen gibt und ich glaube, dass ich ein Unverletzlichkeitszeugnis erhalten habe, das mir erlaubt, nichts zu beantworten, aber das hier, das waren wir euch schuldig.

Eigentlich wollten wir das ja heute im Morgengrauen machen, aber nachdem sie mich jetzt als tercio medio gebrauchen (Anmerkung: mmh… der Sprecher lernt nichts dazu! Die tercios compas!) und ich beim Überprüfen war und gesehen habe, dass die Piraten euch alles rauben, sagten wir nein, besser dass sie drauflos senden, denn es ist nicht recht, was die bezahlten Medien machen, denn es war nicht nur ein Raub, es war eine Enteignung voller Hohn. Das heißt, ich werde es anpacken und ich werde nicht sagen, wer es war, denn wen interessiert schon dieser verdammte tuit oder diese verdammte Site, die niemand ansieht.

Wie man sich erzählt, war das die Beschwerde der großen Kommunikationsmedien bei ihrer Ankunft in San Cristobal: "Dieser Marcos spinnt, wie kann er nur Leute auswählen, die nicht einmal zehn Zugänge auf ihrer Site haben – also macht bitte öfter clic, dann kommt ihr wenigstens auf hundert – dagegen wir, die wir Millionen Leser haben".

Ja, das schuldeten wir euch Compañeros, hier ist es. Galeano wird nicht schweigen, manchmal wird Tacho sprechen, manchmal Moisés, manchmal Galeano, manchmal irgendwer, der Katze-Hund irgendwer. Das wichtige hier ist, dass der Gesprächspartner wechselt, erstens. Zweitens, das wichtige ist der Trend, den wir durch euer Auftreten als freie, autonome, alternative etc. Medien sehen.

Die Tatsache dass wir die tercios medios gründeten (Anmerkung ¡Arghhhh! L-o-s T-e-r-c-i-o-s C-o-m-p-as!), damit ihr euch nicht die Anstrengung des Hierherkommens antun müsst, dient dazu, dass wir euch Material schicken werden. Es ist nicht nur, dass wir eure Arbeit anerkennen und schätzen, vor allem anerkennen und schätzen wir die Opfer, die ihr bringt, und die Anstrengung, die ihr macht, um euch umzudrehen und hierher zu schauen.

Dafür auch euch ganz besonders und allgemein allen Compañeros der Sexta, ein Dankeschön.

Das ist alles, ciudad Gótica. 

(Anmerkung: der Sprecher versuchte, die Stimme des Bösewichts Mr. Bane nachzuahmen, aber es ist ihm nicht gelungen)

Ende des Beitrages des SupGaleano