Kommuniqué des Subcomandante Insurgente Moisés
Kleine Schule, Friedenscamp, Austausch und Wiederaufbau

Zapatistische Nationale Befreiungsarmee
Mexiko

An die Compañeras und Compañeros der Sexta in Mexiko
und auf der ganzen Welt,
An die Schwestern und Brüder des nationalen indigenen Kongresses
und an die Originalvölker in unserem Land

27. Mai 2014
im 20. Jahr des Krieges gegen das Vergessen

Compas:

Es grüßt der Subcomandante Insurgente Moisés, um euch einige wichtige Dinge mitzuteilen:

Erstens.- DIE KLEINE SCHULE

Compañer@s der Sexta in Mexiko und auf der ganzen Welt. Wir möchten euch sagen, dass wir jetzt doch beschlossen haben, die Arbeiten der kleinen Schule fortzusetzen, sowohl die erste Stufe für die, die noch nicht teilnehmen konnten, sowie die zweite Stufe für die, die die erste Stufe erfolgreich bestanden haben. Einige haben bestanden, das heißt, sie können aufsteigen, aber nicht alle haben vollständig erreicht, was sie als Schüler erreichen hätten sollen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir euch den Termin für die kleine Schule für die erste Stufe bekannt geben. Ebenso für die zweite Stufe, aber wie gesagt, das gilt nicht für alle.

Zweitens. - FRIEDENSCAMP

Compañeras und Compañeros der Sexta in Mexiko und auf der ganzen Welt.  Wir teilen euch mit, dass uns die Worte und Gedanken des Menschenrechtszentrums Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas erreicht haben, mit dem Vorschlag, ein ziviles Friedenscamp in der Gemeinde La Realidad, wo das Verbrechen gegen unseren Compañero Galeano verübt worden ist, zu errichten. Wir haben dem Frayba bereits gesagt, dass wir diesen Vorschlag gut finden und alle herzlich willkommen sind, damit die Teilnehmer Zeugen und Beobachter und Hörer sein können, denn das Problem ist noch nicht gelöst. Die Mörder sind weiterhin auf freiem Fuss und ihre Stärke, die sie zu allen möglichen Aktionen antreibt, ist der Alkohol, einige von ihnen sind auch als drogenabhängig bekannt. Die Compañeros und Compañeras der zapatistischen Unterstützungsbasen müssen nach Hause zurück kehren, sie können sich nicht ständig im Caracol aufhalten, denn sie müssen ja ihre Felder bearbeiten, um ihre Familien zu erhalten. Daher ist dieses Friedenscamp sehr wichtig, und wir bitten euch, mit dem Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas Kontakt aufzunehmen. Das Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas hat uns mitgeteilt, dass das erste Friedenscamp am Mittwoch, den 4. Juni 2014 beginnen wird.

Drittens.- AUSTAUSCH 

Wir werden auch den Gedankenaustausch, das Teilen unserer Gedanken, mit den Schwestern und Brüdern des nationalen indigenen Kongresses wiederaufnehmen. Aber darüber werden wir in einem separaten Kommuniqué berichten.

Viertens.- WIEDERAUFBAU

Wie ihr bereits wisst, haben die Paramilitärs als Handlanger der schlechten Regierung die Schule und das Krankenhaus, welche den zapatistischen Unterstützungsbasen gehörten, zerstört. Und so wie wir den Compa Galeano ausgegraben haben, genau so werden wir Schule und Spital wiedererrichten. Die Compañeras und Compañeros der Unterstützungsbasen in La Realidad haben bereits den Platz für den Neubau ausgesucht. Daher laden wir euch ein, wenn es euch möglich ist, Baumaterial zu besorgen, damit wir die Schule und das Krankenhaus wiederaufbauen können.

Damit die schlechten Regierungen kapieren, dass es keine Rolle spielt, wie viel sie zerstören, wir werden immer mehr aufbauen. So geschehen, als der Zedillo das Aguascalientes in Guadalupe Tepeyac zerstörte, damals haben wir als Antwort auf ein zerstörtes Aguascalientes fünf Aguascalientes erbaut.

Zum Abschluss möchte ich nur noch erwähnen, dass ich gehört habe, was die Medien, die bezahlten, darüber berichten, was in Wirklichkeit in La Realidad passiert ist. Und dabei habe ich festgestellt, dass es wahr ist, was der verschiedene Supmarcos immer sagte: Sie haben nicht zugehört, sie haben nichts verstanden.

Die von oben verstehen nicht, dass wir nichts verloren haben, ganz im Gegenteil, wir haben einen Compañero wiedergewonnen. Und die von draußen verstehen nicht, dass sie sehr wohl was verloren haben, das Fenster, durch das sie uns sehen konnten, gibt es nicht mehr, und noch viel weniger die Tür, um bei uns einzutreten.

Sie hören nicht, dass dort, wo sie sich befinden, der Klang von Schmerz und Zorn immer stärker werden. Sie hören nicht, dass sie bereits alleine sind.

Und die freien Medien, die klagen sie an, dass sie Teil der Zapatisten seien und von den Zapatisten bezahlt würden, wie wenn die Wahrheit über die Wirklichkeit in La Realidad zu sagen eine bezahlte Arbeit sein könnte und nicht eine Pflicht. Aber es ist sonnenklar, sie sind wütend, weil sie als bezahlte Medien von der Realität ausgeschlossen wurden.

Denn wir Zapatist*innen haben sehr wohl einen Lohn, wir schaffen Leben, wir zerstören keine Wahrheiten. Nicht wie die schlechten Regierung, die ihren Lohn dazu verwenden, um Lügen aufzubauen und Leben zu zerstören.

Aus den Bergen des Südostens von Mexiko,

Subcomandante Insurgente Moisés