Kommuniqué der EZLN
Repression gegen die Andere Kampagne

An die mexikanische Bevölkerung
An die Völker der Welt
An die Andere Kampagne


Die EZLN denunziert:

Erstens. Elemente der Bundesarmee haben die Delegierten der Sechsten Kommission der EZLN belästigt, die in der nordöstlichen Region unseres Landes die Arbeit der Anderen Kampagne ausführen.

Zweitens. Am 29. April gegen 19:30 Uhr wurde der Konvoi von Anhängern der Anderen Kampagne in Begleitung der Comandantas Miriam und Eucaria und Comandante Zebedeo an einer militärischen Straßensperre auf der Autobahn zwischen Montemorelos und Linares, Nuevo Leon festgehalten. Die Soldaten durchsuchten und verhörten die Zivilisten in Begleitung der Zapatistischen Delegation auf aggressive Weise, machten Aufnahmen von ihnen und ihren Autos und durchsuchten die Fahrzeuge aufs gründlichste.

Drittens. Seit Beginn unserer direkten Partizipation an der Anderen Kampagne haben es sich verschiedene polizeiliche Bundes- und Staatsbehörden sowie der militärische Geheimdienst und das CISEN zur Aufgabe gemacht, die Sechste Kommission zu überwachen, Fotos zu machen, Informationen zu sammeln und in einigen Fällen, die Menschen zu belästigen, die uns begleiten oder denen wir auf unserer Reise zuhören.
Diese Spione und verdeckten Ermittler haben bestätigt, dass die EZLN nicht den bewaffneten Kampf vorantreibt, sondern die zivile Beteiligung der Bevölkerung. Sie wissen, dass wir im Gegensatz zur Regierung und den politischen Parteien keine Lügen erzählen, sondern zuhören und den Ungerechtigkeiten Gehör verschaffen, die unser Volk auf dem gesamten nationalen Gebiet erleidet. Sie wissen ebenfalls, dass wir keine Waffen oder Drogen transportieren.
Im letzten Teil der ersten Phase war das Ausmaß der Belästigungen sogar größer, und nun war die Aggression direkt gegen die Zapatistische Delegation gerichtet.

Viertens. Mit der Bewegung der Anderen Kampagne ist die EZLN einem zivilen und friedlichen Pfad des Kampfes gefolgt. Es ist öffentlich bekannt und nachweisbar, dass die EZLN nichts mit dem organisierten Verbrechen zu tun hat, weder innerhalb noch außerhalb des Umfelds der Regierung oder der politischen Parteien. Es handelt sich hierbei um einen lächerlichen Vorwand ohne jegliche Grundlage, der als Ausrede benutzt wird, um unsere Compañer@s anzugreifen.

Fünftens. Wenn die Bundesregierung sich entschlossen hat, auch diese zivile Route zu verschließen und darauf setzt, den Krieg im mexikanischen Südosten wieder aufzunehmen, soll sie das klar sagen. In welchem Fall auch immer, wir sind bereit. Für das eine oder für das andere.

Sechstens. Wir rufen alle ehrlichen und noblen Menschen auf, sich gegen diese Belästigung auszusprechen.

Demokratie! Freiheit! Gerechtigkeit!

aus dem Anderen Norden Mexikos
für das CCRI-CG der EZLN
Subcomandante Insurgente Marcos