Gemeinsame Erklärung von CNI und EZLN
zum Verbrechen von Ayotzinapa und für die Freiheit der Leader der Yaquis

denn mit Zorn und Rebellion
und nicht mit Resignation und Konformismus trauern wir von unten.

 

An die Studenten der Normal Rural Isidro Burgos, in Ayotzinapa, Guerrero
An den Tribu der Yaqui
An die nationale und internationale Sexta
An alle Menschen auf dieser Welt

19. Oktober 2014

Als kämpfendes Volk in Widerstand und Rebellion senden wir unser reflektierendes Wort aus diesem Teil dieses Landes, wir die wir uns Nationaler Indigener Kongress nennen und uns versammelt haben, weil Schmerz und Wut uns rufen, uns schmerzen.

Das Verschwinden der 43 Compañeros, Studenten der Normal Rural Isidro Burgos in Ayotzinapa, Guerrero, entführt durch die Schlechten Regierungen breitet über uns einen Schatten aus Trauer, Kummer und Wut. Die Hoffnung auf das Wiederauftauchen der Compañeros ist im gemeinsamen Schmerz vereint und ist die Wut, die zum Licht wird in den Kerzen, die sich über das ganze Land erstrecken und den Schrei der Würde und Rebellion des Mexikos von unten weiterträgt.

Wir wissen, während Verbrecher, angeführt vom obersten Kriegsherrn der Paramilitärs, Enrique Peña Nieto dieses Land regieren, werden jene, die das Gewissen formen, indem sie Bildung ausüben oder verteidigen, ermordet oder entführt und jene, die das Wasser für ein heroisches und tausendjähriges Volk verteidigen, wie der Tribu Yaqui, sind im Gefängnis.

Die mexikanische Regierung hat versucht, die kriminelle Unterdrückung gegenüber unseren Compañeros Normalistas herunterzuspielen und so zu tun, als ob sie nichts anderes als Opfer von Kriminellen wären, wie sie das immer und immer wieder überall im ganzen Land gemacht haben. Sie sind nur einige Tote mehr für die Presse, aber wir Menschen, die wir die Unterdrückung in all ihren Formen erlitten haben, wissen, dass die Verbrecher in allen politischen Parteien sitzen, in der Abgeordnetenkammer, bei den Senatoren, in den Gemeinderegierungen, in den Regierungsgebäuden.

Die Originalvölker schmerzt Ayotzinpapa, die 43 Compañeros normalistas sind weiterhin verschwunden und der Staat tut so, als ob er nicht wüsste, wo sie sind, als ob es nicht der Staat gewesen wäre, der sie entführte. Sie versuchen, das Gewissen zum Verschwinden zu bringen, und heute sind die Verschwundenen im Gedenken des ganzen Landes anwesend, im aufmerksamen Blick und im Herzen derer, die wir der Nationale Indigene Kongress sind.

In diesem Land gibt es eine gefährliche Mafia und sie heißt Mexikanischer Staat, für sie sind wir ein Hindernis; wir, die wir das kämpfende Volk sind; wir, die wir kein Gesicht hatten, und damit wir das nicht vergessen, reissen sie es uns herunter; wir, die wir die Niemande sind; wir, die wir die Gewalt sehen und verspüren; wir, die wir unter den vielfältigen und gleichzeitigen Angriffen leiden; wir, die wir wissen, dass in diesem Land etwas Böses, etwas sehr Böses geschieht, es heißt Krieg und ist gegen alle gerichtet. Ein Krieg, der von unten gesehen und in seiner vollen Wucht erlebt wird.

Heute wiederholen wir es: Solange unsere Compañeros normalistas aus Ayotzinapa nicht lebend zurück gebracht werden und im Bundesland Sonora unsere Brüder Mario Luna Romero und Fernando Jiménez, die gefangen genommen wurden, weil sie das Wasser des heiligen Yaqui-Flusses verteidigt haben, solange sie von der Schlechten Regierung entführt sind, werden wir konsequent darauf reagieren.

Wie in Guerrero werden überall in diesem Land die Unterdrückung des Volkes, der Raub der Naturvorkommen und die Zerstörung unseres Landes vom skrupellosen Narco-Staat ausgeübt, und er verwendet seine Schreckensherrschaft, um Schmerz und Angst zu verbreiten, so sieht seine Art des Regierens aus.

Dieser Schmerz und diese Wut haben sich in Würde und Rebellion gegen den Ausrottungskrieg verwandelt - ansonsten würden wir nur den Tod und die Beraubung abwarten und noch mehr Schmerz und Wut.

Wir fordern, dass die 43 verschwundenen Normalistas lebend zurück gebracht werden sowie die Auflösung all jener staatlichen Strukturen, die das organisierte Verbrechen unterstützen!

Wir fordern die sofortige Freilassung der Compañeros Mario Luna und Fernando Jiménez!

Ihr Schmerz ist unser Schmerz und ihre Wut ist unsere Wut!


Nie wieder ein Mexiko ohne uns!

Nationaler Indigener Kongress CNI
Generalkommandantur des CCRI der EZLN


übersetzt von: Christine, RedmycZ